Johannes 6:1-15 – Jesus multipliziert auf übernatürlicher Art das Essen
- David Roncancio
- 22. Apr. 2019
- 9 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 8. Sept. 2019

Nach all diesen Sachen, die Jesus schon erklärt hatte, gehen er und seine Jünger in vielen Orten und tun Gottes Werk, indem sie die Frohe Botschaft der Errettung verkünden.
Diesen Text finden wir auch in Matthäus 14:13 bis 21, Markus 6:32 bis 44 und Lukas 9:10 bis 17. Um den Text besser zu verstehen, empfehle ich auch diese Paralleltexte zu lesen.
(Nach diesen Sachen…) Danach fuhr (überquerte) Jesus über den See von Galiläa bei Tiberias. Und es folgte (begleitete) ihm eine große Volksmenge nach, weil sie seine Zeichen sahen, die er an den Kranken tat.
Nach dem Bericht in Matthäus geht Jesus zu diesem Ort nachdem er über den Tod Johannes des Täufers hört, der durch Herodes enthauptet wurde. Dort finden ihn die Menschen nachdem sie ihn überall gesucht hatten.
Nach Markus und Lukas geht Jesus zu diesem Ort nachdem die Jünger von einer Mission, die er ihnen aufgetragen hatte, zurückkehren.
Vielen Menschen fingen an, Jesus und seine Jünger zu folgen. Warum folgten sie ihm? Was war ihre Motivation? Nach dem, was wir hier sehen, folgten sie ihm wegen der Wunder, die er tat, aber nicht unbedingt, weil sie davon überzeugt wäre, dass er der Sohn Gottes sei.
Viele angebliche Gläubige in den christlichen Gemeinden heutzutage sind gleich. Sie folgen Pastoren, Leiter und angeblich Jesus, aber das einzige worauf sie hoffen, ist ein Wunder zu bekommen, aber nicht eine Verpflichtung mit Gott einzugehen.
Der Unterschied zwischen der Menschenmenge und den Jünger bestand daran, dass die letzten Jesus folgten, weil sie vollkommen überzeugt waren, dass er der Sohn Gottes war, weil sie von ihm berufen worden waren ihn zu folgen, und weil sie nichts anderes im Gegenzug erwarteten, außer das Privileg von ihm trainiert zu werden.
Es ist traurig, dass heutzutage viele Menschen, die sich selbst Christen nennen, in Wahrheit gar nicht interessiert sind Jesus selbst zu folgen, sondern nur hinter seinen Zeichen und Segen sind. Das ist der Grund, warum sich die Gemeinde korrumpiert hat. Wenn die, die sich selbst Christen nennen, verstehen würden, dass Christus wichtiger und zentraler ist als die Wunder und den Segen, den wir von ihm bekommen könnten, und sie eine intime und persönliche Beziehung mit ihm eingehen würden, dann würden wir nicht nur sehen, wie Wunder geschehen, sondern hauptsächlich wie Leben, Familien, Firmen, Gemeinden, Städte und Länder verändert werden, und wir würden die so ersehnte Erweckung erfahren.
Jesus aber ging auf den Berg und saß dort mit seinen Jüngern beisammen. Es war aber das Passah nahe, das Fest der Juden.
Es war schon ca. ein Jahr vergangen, seit dem ersten Besuch Jesu in Jerusalem, nach seiner Taufe. Jesus nutzt diese Zeit um die Menge über ihn und das, was die Propheten über ihn gesagt hatten zu lehren, aber auch darüber, wie man ein Leben führt, was Gott wohlgefällig ist, wie wir aus den Paralleltexten und den anderen Evangelien sehen können.
Da nun Jesus die Augen erhob und sah, dass eine große Volksmenge zu ihm kam, sprach er zu Philippus: Wo kaufen wir Brot, damit diese essen können? (Das sagte er aber, um ihn auf die Probe zu stellen (ihn zu testen, prüfen), denn er selbst wusste wohl, was er tun wollte.)
Jesus hebt seine Augen und sieht die Menschenmenge, die auf ihn zukommt in der Erwartung zu hören, was er zu sagen hat, und erkennt, dass sie geistlich hungrig und durstig sind, und beschließt diesen Moment zu nutzen um Philippus auf die Probe zu stellen. Die anderen Jünger waren auch dort, was heißt, das dieser Test möglicherweise für alle gedacht war.
Nach dem Bericht in Markus hatte Jesus Mitleid mit der Menschenmenge und lehrt sie vieles. Nach Lukas und Matthäus lehrt er sie über das Reich Gottes und heilt auch die Kranken.
Warum testet Jesus Philippus, speziell, wenn er doch schon weiß, was er tun will? Jesus wollte den Jünger zeigen wie der Glaube wirkt. Es war eine weitere Lehre für das Training an ihnen.
Wie kommt es, dass Jesus schon wusste, was er tun wollte? Wie wir in den vorherigen Kapiteln gesehen haben, tat Jesus nur das, was er seinen Vater tun sah. Er hatte schon den Vater gesehen; er wusste schon, dass Gott in dieser Art und Weise sorgen würde.
Philippus antwortete ihm: Für 200 Denare Brot (dies entsprach einen achtmonatigen Gehalt) reicht nicht aus für sie, dass jeder von ihnen auch nur ein wenig bekommt!
Was zeigt Philippus Antwort? Seine Antwort basiert auf die aktuelle Situation und der Vernunft: das Geld reicht einfach nicht aus. Philippus zeigt, dass er immer noch nicht die schöpfende Kraft Gottes verstanden hat und denkt mit seiner Vernunft und menschlichen Erfahrung. Er versteht nicht, dass es eine übernatürliche Welt gibt, die sich nicht an die natürlichen Gesetze orientiert.
Viele Christen sind wie Philippus; sie glauben nicht, dass Gott etwas Übernatürliches tun kann und versuchen alle möglichen Wunder rational und auf wissenschaftliche Art zu erklären. Aber wie wir sehen werden, gibt es Wunder, die keine rationale Erklärung haben.
Da sprach einer von seinen Jüngern, Andreas, der Bruder des Simon Petrus, zu ihm:
Es ist ein Knabe (kleiner Junge) hier, der hat fünf Gerstenbrote und zwei Fische (schon vorbereitet und gekocht); doch was ist das für so viele?
Wir sehen, dass Andreas eine andere Reaktion zeigt. Er bringt ein Kind, das etwas zu essen hat. Was zeigt Andreas Eingreifen? Wir wissen nicht, ob Andreas glaubte, dass ein Wunder geschehen könnte, aber wir sehen, das er wenigsten dafür offen war, dass etwas Übernatürliches geschehen könnte, denn er bringt das Kind obwohl er erkennt, dass es im Natürlichen, das was sie zur Hand haben, nicht für alle ausreichen würde. Was ist der Unterschied zu Philippus Antwort? Philippus handelt mehr durch Logik und Vernunft geleitet; Andreas dagegen zeigt, dass obwohl die Vernunft und die Logik wichtig sind, wir dem Übernatürlichen Platz einräumen müssen um es so erleben zu können.
Welche Rolle spielt das Kind im Ganzen? Was ist sein Haltung? Obwohl dieser Text nicht erwähnt, woher das Kind kommt, noch wie Andreas dazu kam zu wissen, dass das Kind die Brote hatte, glaube ich persönlich, dass das Kind, als es über dieses Dilemma der Jünger hörte, möglicherweise selbst das angeboten hat, was es zur Hand hatte. Warum macht er das? Wenn ich Kinder beobachte, meine eigenen Töchter, habe ich bemerkt, dass meistens Kinder sofort, wenn sie eine Not erkennen, damit antworten, dass sie irgendetwas tun um ihre Hilfe anzubieten, ohne was dafür zu erwarten, oder ohne zu wissen, ob das was sie anbieten überhaupt nützt oder logisch ist. Ich glaube, dass hier etwas Ähnliches passiert ist: der Junge hörte, dass es dieses Dilemma gab und erinnerte sich, dass er etwas Essen mit sich hatte. Also bietet er das in seinem Wunsch zu helfen an, ohne dabei an die Logik zu denken. Er hat einfach Glauben, dass das was er anbietet helfen kann. Das ist der kindliche Glaube von dem Jesus spricht und als nötig erwähnt um in das Reich Gottes zu kommen.
Jesus aber sprach: Lasst die Leute sich setzen (anlehnen).
Was ist Jesus Antwort auf ihre Reaktionen? Jesus macht einfach weiter und handelt so, als ob alles schon gelöst sei, und befielt, dass alle sich zum Essen setzen.
Es war nämlich viel Gras (viele Pflanzen) an dem Ort. Da setzten sich die Männer; es waren etwa 5000.
Da es viele Pflanzen gab, war es ein guter Ort um einen ‚Picknick’ zu machen. Es gab sicher guten Schatten und es war gemütlich. Damals hat man sich zum Essen nicht hingesetzt, sondern angelehnt. Es waren 5000 Männer laut diesem Text, plus die Frauen und die Kinder, also insgesamt könnten es ungefähr 12 bis 15 Tausend Menschen gewesen sein. Das Interessante ist, dass Jesus sie niemals hergerufen hat, noch irgendwelche Werbung für eine Evangelisations- und Heilungskampagne, oder ähnliches, gemacht hat. Diese Menschen folgten einfach Jesus für wer er war und weil sie Hunger und Durst nach der geistlichen Nahrung, die er anbot, hatten. Bei allen Möglichkeiten, die Jesus hatte, um eine große Bewegung oder eine Mega-Gemeinde zu starten, hat er nie die Situation dafür ausgenutzt. Stattdessen hat er die Privatgespräche mit seinen Jüngern dazu benutzt seine Gemeinde (seine Ekklesia) aufzubauen. Jesus hatte niemals vor, dass die Gemeinde eine Institution mit Tausenden Leuten wird; er wollte ein Volk, eine Gemeinschaft, die auf ihm schaute und nicht auf seine Segnungen.
Und Jesus nahm die Brote (Laibe), sagte Dank und teilte sie denen (in einigen Übersetzungen fälschlicherweise: …und teilte sie den Jüngern aus, die Jünger aber denen…), die sich gesetzt hatten; ebenso auch von den Fischen, so viel sie wollten.
Warum verteilt Jesus die Brote und die Fische? Jesus trainiert weiter seine Jünger, indem er ein Leiten des Dienens vorzeigt. Möglicherweise hat er nicht alleine die Brote verteilt; seine Jünger haben sicher geholfen, aber wir sehen hier, dass Jesus die Initiative ergreift alles zu verteilen, und damit zeigt, dass er nicht gekommen ist um gedient zu werden, sondern um zu dienen. Wenn wir das mit den Mega-Gemeinden vergleichen: Wie viele dieser Pastoren und Leiter wären von ihrem Podium runtergekommen um den Leuten zu dienen? Laut meiner persönlichen Erfahrung würde ich sagen, keiner hätte es gemacht… dafür sind ja die Gemeindediener oder Diakone.
Und als sie gesättigt waren, sprach er zu seinen Jüngern: Sammelt die übriggebliebenen Brocken, damit nichts verdirbt!
Warum befielt Jesus den Jüngern die Reste einzusammeln? Jesus wollte möglicherweise, dass seine Jünger die ersten sind, die dieses Wunder aus erster Hand erleben, um ihren Glauben zu stärken, wenn sie merken, dass Gott das Essen multipliziert hatte. Sie und das Kind waren bis zu dem Zeitpunkt die einzigen, die von den 5 Broten und den 2 Fischen wussten.
Es ist auch interessant zu sehen, dass Jesus sich darüber Sorgen macht, dass nicht verschwendet wird und das restliche Essen kaputt geht. Warum? Gott verschwendet nichts. Wir wissen nicht was hier mit den Resten passiert ist, aber aufgrund der Natur und des Charakter Gottes können wir uns vorstellen, dass dem Kind, das von seinem gegeben hatte, etwas davon zurückgegeben wurde, und dass ein anderer Teil denen, die nichts hatten gegeben wurde.
Ich sehe noch etwas in diesem Vers. Obwohl Jesus ‚aus Glauben‘ lebte, sehen wir hier nicht, dass er irgendwie nach Spenden, Opfergaben oder einen Zehnten bittet. Während sein ganzes Leben und Dienstes hat Jesus nie nach Spenden oder Zehnten gebeten um seinen Dienst zu finanzieren. Wir wissen, dass ein Teil seines Dienstes mit dem finanziert wurde, was er selbst als Tischler verdient hatte und das ein anderer Teil aus freiwilligen, nicht öffentlichen oder erfragten, Spenden einiger Frauen, die ihn folgten, kam.
Da sammelten sie (alles) und füllten (komplett aus) zwölf (kleine) Körbe mit Brocken von den fünf Gerstenbroten, die denen übriggeblieben waren, welche gegessen hatten.
Was passierte mit den Resten? Nachdem sie eingesammelt wurden, würde möglicherweise dem Kind etwas zurückgegeben und der Rest vielleicht den Armen und denen, die in Not lebten, gegeben.
Welches war das Wunder? Es war ein Wunder der Versorgung. Jesus hat damit gezeigt, dass Gott uns mit allem versorgen kann, was wir brauchen. Dass, vom wenigen, was wir haben und zu seiner Verfügung stellen, er so viel machen kann, dass übrigbleiben wird, und so nicht nur unsere Not gedeckt sein wird, sondern auch genug sein wird um anderen davon zu geben.
Was wollte Jesus durch dieses Wunder lehren? Ich glaube, dass er sowohl dem Volk als auch den Jüngern beibringen wollte, dass sie ihm ganz vertrauen können und in der Hoffnung, der er alles unter Kontrolle hat, ruhen können.
Mit welchem Wunder des Alten Testaments kann es verglichen werden? Mit dem vom Manna während der 40 Jahre in der Wüste. Es gab auch damals nicht genug zu essen, aber Gott tut ein Wunder und versorgt sie mit dem, was sie für jeden Tag brauchten. Das Ziel war es auch, dass sein Volk lernt, ihm vollständig für alles, was sie brauchen, zu vertrauen.
Als nun die Leute das Zeichen sahen, dass Jesus getan hatte, sprachen sie: Das ist wahrhaftig der Prophet, der in die Welt kommen soll!
Was war die Reaktion der Leute als das Wunder sehen? Die Menschen dort erkennen, dass dieses Wunder nur von dem Messias kommen kann, auf dem sie schon so lange warten. Dennoch ist es interessant, dass sie nicht in Jesus den Sohn Gottes erkennen, sondern ihn in der Kategorie eines Propheten einstufen. Deshalb verstehen nicht wirklich wozu Jesus gekommen ist und bringen alles durcheinander, wie wir jetzt sehen werden…
Da nun Jesus erkannte, dass sie kommen würden, um ihn mit Gewalt zum König zu machen, zog er sich wiederum auf den Berg zurück, er allein.
Wie reagiert Jesus gegenüber den Leuten? Die Leute damals dachten, dass der Messias, der kommen würde, dort war, um sie von der römischen Herrschaft zu befreien, und haben deshalb gedacht, dass wenn Jesus dieser erwartete Messias oder Prophet war, er dann, nachdem er von ihnen zum König ausgerufen wurde, eine große Armee zusammenbringen würde um gegen die Römer zu kämpfen und sie von ihnen zu befreien. Aus diesem Grund geht Jesus und verbringt eine Zeit alleine.
Was war denn so falsch, an dem, was die Leute machen wollten? Es ist traurig, dass obwohl sie Jesus ständig gefolgt sind und ihn mehrmals darüber gehört hatten, über seine wahren Ziele und das, was für ihn das Reich Gottes war, sie weiterhin nicht merkten, dass Jesus von einem geistlichen Reich und einer Freiheit von einem geistlichen Jochs sprach.
Warum geht Jesus allein auf den Berg? Jesus will möglicherweise Zeit allein mit seinem Vater verbringen, wie es seine Gewohnheit war. Und möglicherweise auch um mit den Gefühlen umzugehen, die vielleicht gekommen sind, als er von der Menge erhoben wurde. Er musste sich wieder auf seine Mission konzentrieren und Zeit im Gespräch mit seinem Vater zu verbringen um sicher zu sein, wie es jetzt weiter geht. Wir sollten die selbe Haltung haben, die Jesus hatte, immer und speziell nach einen starken geistlichen Moment auf das fokussiert zu sein, was der Vater uns sagen will und auf die Mission, die er uns aufgetragen hat.
Was machen währenddessen die Jünger? Aus dem folgenden Kapitel können wir entnehmen, dass die Jünger nicht mit Jesus auf dem Berg waren. Möglicherweise blieben sie mit den Leuten und haben sich um sie gekümmert und auch, denen die es nötig hatten die Essensreste verteilt.