top of page

Johannes 3:22-36 – Johannes erkennt, dass es um Jesus geht und nicht um uns

  • Autorenbild: David Roncancio
    David Roncancio
  • 27. Dez. 2018
  • 5 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 8. Sept. 2019


Nachdem Jesus mit Nikodemus gesprochen hat, gehen er und seine Jünger nach Judäa, eine weitere Region Israels.

Danach kam Jesus mit seinen Jüngern in das Land Judäa, und dort hielt er sich mit ihnen auf und taufte (eintauchen).


Wir sehen hier, dass Jesus anfängt auch andere zu taufen. Die Wassertaufe wurde durch ein vollständiges Eintauchen der Person in einem Fluss oder See gemacht. Damit wurde das Ritual der Reinigung bei den Juden gemacht und so wurde man Jünger von jemandem. Die Urgemeinde behält dieses Ritual und fügt zwei Komponenten hinzu: die Symbolik, dass wir uns beim Eintauchen mit dem Tod und der Auferstehung Christi identifizieren, und dass wir Teil des Körper Christi, seine Ekklesia, werden.


Aber auch Johannes (der Täufer) taufte in Änon (Ort der Quellen), nahe bei Salim, weil viel Wasser dort war; und sie (die Menschen) kamen dorthin und ließen sich taufen. Denn Johannes war noch nicht ins Gefängnis geworfen worden.


Johannes der Täufer, Verwandter von Jesus, taufte auch in dieser Region, da es genug Wasserquellen dafür gab. Die Leute, die Johannes‘ Botschaft der Buße gehört hatten und möglicherweise auch Jesus‘ Ruhm kannten und von seinen Wundern gehört hatten, kamen dann zu diesem Ort um sich zu taufen.


Der Autor erwähnt auch, dass dies alles geschehen ist, bevor Johannes ins Gefängnis kam. Später werden wir sehen, dass Johannes ins Gefängnis kommt, als er die inzestuöse Ehe von Herodes verurteilt.


Es erhob sich (entstand) nun eine Streitfrage zwischen den Jüngern des Johannes und einigen Juden (org.: einen Juden) wegen der Reinigung (den Ritus der Reinigung). Und sie kamen zu Johannes und sprachen zu ihm: Rabbi (Meister), der, welcher bei dir war jenseits des Jordan, für den du Zeugnis abgelegt hast, siehe, der tauft, und jedermann kommt zu ihm!


Während sie dort sind diskutiert ein Jude mit den Jüngern über wer die Taufe, den Ritus der Reinigung ausführen darf. In ihrem Eifer für Johannes (oder für den Ritus) gehen die Juden zu ihm und berichten, dass Jesus tauft, und dass jetzt die Leute zu ihm gingen. Das ist dem so ähnlich, wie dem Eifer, den einige Christen zeigen, weil die Personen um sie herum in eine andere Gemeinde gehen, statt in „ihre” Gemeinde zu gehen, oder auch in eine Hausgemeinde gehen, wo sie eine viel direktere Beziehung mit Jesus finden. Johannes versteht, dass die direkte Beziehung zu Jesus wichtiger ist, als sein eigener Ruhm und antwortet ihnen:


Johannes antwortete und sprach: Ein Mensch kann sich nichts nehmen (kann nichts empfangen), es sei denn, es ist ihm vom Himmel gegeben.


Johannes lässt klar, dass das, was Jesus hat, er nur hat, weil es ihm von Gott selbst gegeben wurde, und deshalb seine Autorität diesen Ritus auszuführen gültig ist.


Ihr selbst bezeugt mir, dass ich gesagt habe: Nicht ich bin der Christus (Gesalbte; Messias), sondern ich bin vor ihm her gesandt (beiseite gestellt). Wer die Braut hat, der ist der Bräutigam; der Freund des Bräutigams aber, der dasteht und ihn hört, ist hocherfreut über die Stimme des Bräutigams. Diese meine Freude ist nun erfüllt. Er muss wachsen (größer werden), ich aber muss abnehmen (kleiner, geringer werden).


Johannes erinnert sie weiter an das, was er schon vorher über Jesus gesagt hatte, dass er (Johannes) nicht der Messias ist, sondern Jesus. Es kann sein, dass die Leute schon anfingen Johannes zu vergöttern und so die Botschaft, die er davor über Jesus gesagt hatte, nicht verstanden. Johannes benutzt ein anderes Bild um über Jesus zu sprechen, das Bild des Bräutigams, und erklärt, dass Jesus der Bräutigam ist, und dass seine Braut (seine Ekklesia) ihm (Jesus) gehört. Johannes ist nur der Freund des Bräutigams und er freut sich darüber. Johannes versteht besser als die Juden, die ihm nacheifern, dass der Ruhm Jesu wachsen muss und sein eigener Ruhm geringer werden muss. Er verstand, dass es nicht um ihm ging, sondern um Jesus.


Heutzutage gibt es leider viele Leiter in den Gemeinden, die noch nicht verstanden haben, dass es nicht um sie und ihre Dienste geht, sondern um Christus und nur um ihn. Sie sind leicht zu erkennen, wenn man ihre Nachfolger hört: Von was/wem sprechen sie hauptsächlich? Von ihrem Leiter und sein Dienst, oder von dem, was Jesus in ihrem Leben tut? Als Leiter sind wir immer in der Gefahr Jesus die Ehre wegzunehmen. Deshalb müssen wir eine solide Beziehung mit ihm haben, und wir müssen uns täglich in allen Haltungen, Gesprächen und Gedanken, mit denen wir die Aufmerksamkeit auf uns lenken, statt auf Jesus, evaluieren und demütigen.


Der von oben kommt, ist über allen. Wer von der Erde ist, der ist von der Erde und redet von der Erde; der aus dem Himmel kommt, ist über allen. Und er bezeugt, was er gesehen und gehört hat, und sein Zeugnis (gegebener Beweis) nimmt niemand an.


Johannes (möglicherweise der Apostel) erklärt weiter, dass Jesus vom Himmel kommt, von Gott, und dass er über die Sachen Gottes spricht, aber obwohl er Zeugnis darüber gegeben hat, ihn keiner glaubt. Jesus hatte nicht nur seine Autorität durch das, was er sagte, sondern auch, was er tat, bewiesen, und trotzdem gab es viele Religiöse, die ihm nicht glaubten.


Wer aber sein Zeugnis annimmt, der bestätigt (zertifiziert, stempelt), dass Gott wahrhaftig ist.


Doch die, die das gegebene Zeugnis akzeptiert und angenommen haben, zeigten damit, dass Gott nicht nur die Wahrheit sagt, sondern dass er auch real ist.


Denn der, den Gott gesandt hat (beiseite gestellt hat), redet die Worte Gottes; denn Gott gibt den (seinen) Geist nicht nach Maß.


Johannes sagt hier, dass einer der Botschafter ist und ein anderer der Sohn. Johannes der Täufer ist der Botschafter. Und er gibt diese Botschaft durch den Heiligen Geist, der ihm ohne Maß gegeben wurde, weiter. Dies ist auch für uns gültig, wenn Gott uns von seinem Geist gibt.


Der Vater liebt (Gr. ágape – bedingungslose Liebe) den Sohn, und hat alles in seine Hand gegeben.


Außer den Botschafter gibt es den Sohn (Jesus), der durch die bedingungslose Liebe des Vaters (Gott) Erbe und Inhaber von allem ist.


Wer an den Sohn glaubt (Glauben hat), der hat ewiges Leben; wer aber dem Sohn nicht glaubt (sich weigert dem Sohn zu glauben), der wird das Leben nicht sehen, sondern der Zorn Gottes bleibt auf ihm.


Johannes fasst nochmal zusammen, dass nur wer Glaube an den Sohn hat, ewiges Leben haben wird, aber alle die, die keinen Glauben an den Sohn haben, werden nicht wissen, was das ewige Leben sein wird, sondern werden unter der Verdammnis und der Schuld durch Gottes Zorn bleiben.


Gott möchte, dass wir alle das ewige Leben haben, aber wenn wir ihn nicht anerkennen und an ihm persönlich glauben (Achtung: nicht an Institutionen oder Personen, die ihm repräsentieren, sondern an ihm direkt), dann bleiben wir in der Dunkelheit, unter der Verdammnis und dem Zorn Gottes, den wir spüren, weil wir Gott nicht wirklich kennen.

 
 
 
bottom of page